Entwicklung gestalten: Ganz persönlich, in Teams & Organisationen

Peter Widmer: Achtsame Selbstentwicklung

Peter Widmer ist Zen-Lehrer (Sensei), Philosoph (Dr. phil.), Autor und Coach.
Er schaut über den Tellerrand des Zen hinaus und beschäftigt sich intensiv mit Entwicklungspsychologie. Ihn interessiert, wie wir tragfähige Brücken zwischen Meditation, Achtsamkeit und Entwicklung bauen können.

In seinem Buch "Achtsame Selbstentwicklung - Perspektiven, die alles verändern" geht er ausführlich darauf ein und bezieht sich dabei auf die wissenschaftlichen Arbeiten und Forschungsergebnisse zur Ich-Entwicklung von Jane Loevinger und Susanne Cook-Greuter. Besonders spannend ist, dass er dabei das Konzept der Teilpersönlichkeiten und die Erkenntnisse der Neurowissenschaften einbezieht.

Christoph Jan Kramer: Zu sehen, dass wir nicht sehen

Während die psychischen Systeme mehr unser Inneres, unsere Haltung und Kultur beschreiben, betrachten die sozialen Systeme unser Verhalten und die Strukturen, in denen sich Organisationen und Gesellschaft organisieren. Beide bedingen einander und Christoph schlägt eine antidisziplinäre Perspektive vor, die Entwicklungspsychologie und Systemtheorie zusammen denken kann.

Ein manchmal vergessener Teil der Wurzeln der Systemtheorie von Niklas Luhmann liegt bei dem Biologen und Philosophen Humberto Maturana und seinen Ideen zur Autopoiesis, dem Prozess der Selbsterschaffung und -erhaltung lebender Systeme. Luhmann übertrug diese Ideen auf soziale Systeme. Dabei gingen die evolutionären Qualitäten lebender Systeme in der Betrachtung manchmal verloren. Dadurch wurden einige komplexe systemtheoretische Gedanken etwas mechanistisch weitergedacht. Es lohnt sich jedoch, beide Ansätze in eine integrale, inkludierende Multiperspektivität zu bringen.

Entwicklung, so Christoph, braucht Beziehung und eine Haltung, in der wir uns entfalten lassen, statt uns zusammenzufalten.

Christoph Jan Kramer: Entwicklung früh fördern

Als Leiter der Frühförderung der Heilpädagogischen Hilfe in Osnabrück kümmert sich Christoph um Kinder zwischen 0 und 6 Jahren, deren Entwicklung besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Er nutzt und vernetzt dabei seine Expertisen als Heilpädagoge, Kunsttherapeut, Entwicklungspsychologe und Systemiker.  

Entwicklung braucht Möglichkeitsräume, Vertrauen, Geduld und auch den Mut, „grandios zu scheitern“, wie er immer wieder betont. Wir können nur Angebote machen, von denen wir glauben, dass sie für unser Gegenüber hilfreich sind. Dabei gilt es, in Resonanz zu gehen und auch die eigenen Vorannahmen immer wieder zu hinterfragen.